IQNA

Palästina: Islamische und nationale Gruppen rufen zu Sitzstreik für Unterstützung palästinensischer Gefangenen auf

16:41 - October 14, 2020
Nachrichten-ID: 3003212
Teheran (IQNA)- Palästinensische islamische und nationale Gruppen haben zur Unterstützung für den in Hungerstreik getretenen Gefangenen „Maher al-Akhras“ und weitere palästinensische Gefangene zu einem Sitzstreik aufgerufen.

Der in Israel inhaftierte „Maher al-Akhras“ ist seit 80 Tagen im Hungerstreik.

Laut paltoday.ps lehnte das Gericht des zionistischen Regimes am Montag, 12. Oktoer 2020, einen Antrag auf seine Freilassung ab. Das führte zu einer landesweiten Protestwelle der Palästinenser. Sie bekundeten ihre Solidarität mit dem Gefangenen im Hungerstreik.

Palästinensische islamische und nationale Gruppen rufen am Dienstag zu einem Sitzstreik zur Unterstützung für den hungerstreikenden Gefangenen „Maher al-Akhras“ und weitere palästinensische Gefangene auf. In einer dazu veröffentlichten Presseerklärung forderten diese Gruppen rege Teilnahme von Palästinensern am Sitzstreik.

Der Sitzstreik findet vor dem Sitz des Roten Kreuzes in Palästina statt.

In der Erklärung heißt es: „Die Anführer der palästinensischen islamischen und nationalen Gruppen haben in einer Sitzung die aktuellen politischen Entwicklungen und Probleme von Palästina, unter anderem die Situation der Gefangenen in israelischen Gefängnissen, erörtert.“

„In Gefängnissen des zionistischen Regimes befinden sich mehrere hundert palästinensische Gefangene, darunter auch Frauen und Kinder und ältere Menschen. Obwohl einige Gefangene mit Corona infiziert sind, weigert sich das israelische Regime, die in Hungerstreik getretenen Gefangenen freizulassen“, hieß es in der Erklärung weiter.

In der Erklärung wurde auch auf die Situation von Maher al-Akhras hingeweisen. Die Gruppen forderten internationale Menschenrechtsorganisationen auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um Maher al-Akhras und alle palästinensischen Gefangenen in israelischen Gefängnissen zu retten.

 

Palästina: Islamische und nationale Gruppen rufen zu Sitzstreik für Unterstützung palästinensischer Gefangenen auf

 

Der in Israel inhaftierte Maher al-Akhras ist seit 77 Tagen im Hungerstreik. Ihm wird vorgeworfen, Mitglied des Islamischen Dschihad zu sein.

„Seine Situation verschlechtert sich immer mehr“, sagt Ahlam Khadad, die Anwältin von Maher al-Akras.

Al-Akras, 49, wurde am 27. Juli in der Nähe der Stadt Nablus im Westjordanland auf der Grundlage von Geheimdienstinformationen verhaftet. Kurz danach ist er im Gefängnis in einen Hungerstreik getreten. Anfang September wurde er in ein Krankenhaus in Rehovot verbracht.

Der israelische Staat beschuldigt Akras, ein prominentes Mitglied der Islamischen Dschihad zu sein.

Eine offizielle Anklage von israelischer Seite wurde bisher nicht erhoben. Die sogenannte Verwaltungshaft macht dies in Israel möglich. Verdächtige können so ohne Anklageerhebung und ohne Beweispflicht festgehalten werden, die Haft kann beliebig verlängert werden. In der Praxis sind dies oft mehrere Monate bis hin zu Jahren.

 

3929049

captcha