IQNA

Islamische Gruppen Indonesiens fordern Schließung des Holocaust-Museums

22:05 - February 03, 2022
Nachrichten-ID: 3005459
Teheran (IQNA)- Islamische Gruppen Indonesiens fordern die Schließung des Holocaust-Museums im Land. Sie sehen dies als Auftakt zur „Normalisierung“ der Beziehungen zum zionistischen Regime.

Laut IQNA fordern muslimische Gruppen Indonesiens die Schließung des Holocaust-Museums, das letzte Woche eröffnet wurde. Einige sagen, dass das Museum Teil der Bemühungen Israels sei die Beziehungen zu Jakarta zu „normalisieren“.

Indonesiens erste permanente Ausstellung und Museum über den Holocaust wurde am 27. Januar in Nord-Sulawesi eröffnet und befindet sich in Indonesiens einziger Synagoge.

Die Einweihung erfolgte inmitten der israelischen Bemühungen Beziehungen zum größten muslimischen Land der Welt aufzubauen. Indonesien, das die palästinensische Sache überzeugt unterstützt, weigerte sich lange diplomatische Beziehungen mit dem jüdischen Staat aufzunehmen.

„Wir wollen alle Ausstellungen stoppen und das Museum absagen“, sagte Sudarnoto Abdul Hakim, Leiter für Außenbeziehungen und internationale Zusammenarbeit beim indonesischen Ulema-Rat (MUI).

Laut Berichten der israelischen Presse wird die Museumsausstellung von der in Jerusalem ansässigen israelischen Stiftung Yad Vashem betrieben, die auch als Holocaust Memorial World Center bekannt ist und einer ihrer Vertreter hat das Unternehmen praktisch eingeweiht. Sudarnoto erklärte, dass die Entscheidung den Bau des Museums in Indonesien zuzulassen sei unklug und könne Spaltungen in einer Zeit schaffen, in der Israel weiterhin palästinensisches Gebiet besetzt und Palästinenser misshandelt.

Die Ausstellung wurde in Anwesenheit des deutschen Botschafters in Indonesien eröffnet und fiel mit dem Welt-Holocaust-Gedenktag zusammen.

Hedayat Nour Wahid, stellvertretender  Sprecher der Volksversammlung (MPR) und Mitglied der Prosperous Justice Party (PKS) sagte, dass das Museum ein israelischer Versuch ist die Besetzung Jerusalems und die Belagerung des Gazastreifens zu rechtfertigen.

Er beschrieb Israels Behandlung der Palästinenser als „Apartheid“ und „rassistisch“. Hedayat sagte: „Es scheint, dass dieses Museum das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit dem Museum Yad Vashm des israelischen Regimes ist, dessen Direktor eine der Hauptfiguren illegaler israelischer Siedlungen im Westjordanland ist.“

Er fügte hinzu: „Ich denke, dass dies Teil der Manöver ist, um den Weg für die „Normalisierung“ der diplomatischen Beziehungen zwischen dem israelischen Regime und Indonesien zu ebnen.“

Unterdessen hat das indonesische Außenministerium Berichte tatsächlich bestätigt, dass US-Außenminister Anthony Blinken bei einem Treffen mit Beamten aus Jakarta im vergangenen Dezember die Aussicht auf „Normalisierung“ der Beziehungen Indonesiens zu Israel erörterte.

Indonesien betonte, dass es keine diplomatischen Beziehungen zu Israel aufnehmen wird, bis eine Lösung für den israelisch-palästinensischen Konflikt gefunden ist.

 

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